Einführung

Gedenkfeier für Johanna Elberskirchen und Hildegard Moniac in Rüdersdorf bei Berlin

Am 23. August 2003 fand in Rüdersdorf bei Berlin auf dem Friedhof Rudolf-Breitscheid-Straße eine Gedenkveranstaltung für Johanna Elberskirchen (1864-1943) und Hildegard Moniac (1891-1967) statt.

Trotz Regen kamen 100 Frauen und Männer verschiedenster Altersgruppen auf den Friedhof - darunter mehrheitlich Frauen, viele davon Lesben: die jüngsten waren um die 17 und die ältesten um die 80 Jahre - auch sehr viele RüdersdorferInnen und Menschen aus der Umgegend waren unter den Gästen der Gedenkfeier.

Die Gemeindevertretung von Rüdersdorf bei Berlin beschloss auf Initiative von Christiane Leidinger am 5. Dezember 2002 einstimmig die Unterschutzstellung des Grabes von Johanna Elberskirchen und Hildegard Moniac. Damit wurde die Grabstätte zum ersten so genannten Ehrengrab für zwei lesbische Frauen in der BRD erklärt.

Im Frühjahr 2003 sagte die Gemeinde überraschend die Finanzierung von zwei Grabtafeln zu, deren Text Christiane Leidinger verfasste. Die Grabstätte, die der Gemeindevertreter Manfred Hassemer-Tiedeken mit dem Rüdersdorfer Umweltarbeitskreis herrichtete, wurde am Tag der Gedenkfeier mit den beiden Grabtafeln der Öffentlichkeit übergeben. Die Veranstaltung wurde von Christiane Leidinger in enger Kooperation mit RüdersdorferInnen, insbesondere gemeinsam mit Manfred Hassemer-Tiedeken organisiert und durchgeführt.

Bei der Gedenkfeier sprachen:

Manfred Hassemer-Tiedeken (Gemeindevertreter des Rüdersdorfer Umweltarbeitskreises)

Ilse Kokula (Sozialwissenschaftlerin)

Manuela Kuban (Vorsitzende des Märkischen Frauenvereins und des Fördervereins der Grund- und Gesamtschule Rüdersdorf)

Jörg Lehmann (Leiter des Ordnungsamtes Rüdersdorf bei Berlin)

Christiane Leidinger (Politologin)

Rita Nachtigall (SPD-Ortsvorsitzende)

Dieter Nickel (Zeitzeuge der Heilpraktikerin Johanna Elberskirchen)

Thomas Wendt (Referent des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg)

Außerdem sandte das Archiv der deutschen Frauenbewegung (Kassel) als eine der größten Bestand haltenden Institutionen der Elberskirchenschen Werke ebenso wie die beiden Schweizer Wissenschaftlerinnen Gabi Einsele und Regula Schnurrenberger (Zürich) Grußadressen für die Veranstaltung, die von Ilse Kokula verlesen wurden.

Die Schauspielerin und Performerin Jillian B. Suffner rezitierte aus den Werken von Johanna Elberskirchen zu den Themen Frauenbewegung, Wahlrecht, Homosexualität, Gewalt, Prostitution, Sexismus, Sozialdemokratie und Wissenschaftskritik.

Die Sängerin und Schaupielerin Sonja Wigger sorgte für Musikbeiträge aus den zwanziger Jahren: Sie sang das „Lila Lied“, „Raus mit den Männern aus dem Reichstag“ und „Wenn die beste Freundin“.


Christiane Leidinger (Berlin 2005)

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